Der Start unserer Fasnachtwoche war in Schlierbach am Rammlerball. Ungewohnt war es, denn unsere Auftrittszeit war erst um 00.45! Da musste gut eingeteilt werden, denn nicht jeder von uns ist gut erprobt im „Durchmachen“ und braucht den Schönheitsschlaf vor der Tagwacht. Aber nichtsdestotrotz pilgerten wir nach Schlierbach und trafen rechtzeitig zum Startschuss der Party vor Ort ein. Wir lauschten den Klängen der anderen, uns bekannten Guuggenmusigen und gönnten uns den einen oder anderen Drink. Die Rammler waren grosszügig: es galt freie Getränkewahl mit dem Bon! Der Auftakt in die Woche war gelungen und wer nicht durchmachen wollte (oder konnte), ging nach dem Auftritt direkt ins Bett um noch ein paar Minuten Tiefschlaf zu kriegen. Wer das Bett in dieser Nacht nicht gesehen hat, das stellte sich an der Tagwacht heraus: die Farbe im Gesicht hats einmal mehr verraten…

Der Schmudo war da! Pünktlich um 6 Uhr standen wir beim Zunftmeisterpaar zur Tagwacht „vor der Hütte“. Wir, das sind die Quä-Quäger und wir Bluetsuuger. Beide spielten abwechslungsweise ein paar Lieder und zum Abschluss gemeinsam den Kneipe-Knüller. Als Stärkung gab es vom Zunftmeisterpaar feinen Zopf (einige ergatterten sich ein Stück mit Speck) und natürlich ein Kafi oder Tee – wer wollte konnte sich von der grossen Auswahl an feinen Schnäpsen bedienen. Anschliessend gingen wir ins Forum, wo Müller & Co. liebevoll das Zmorge zubereitet hatten. Ein Schmudo hats in sich, daher hat diese doppelte Verpflegung keinem geschadet. Nach dem gemütlichen Beisammensein gingen wir auf unsere Ständlitour quer durchs Dorf. Bei der Chelestäge lachte uns die Sonne entgegen – was für eine herrliche Woche auf uns wartete! So trafen zahlreiche Fasnächtler bei der Kirche ein, um den vier Trienger Guuggenmusigen zuzuhören.

Nachdem wir (frisch) geschminkt waren, gab es ein paar Minuten zur Erholung im Pub, bevor der Car mit uns nach Mauensee zur Kinderfasnacht fuhr. Irgendwie hektisch war es dieses Jahr… das Chachali im Restaurant Rössli musste aber trotzdem noch drin liegen bevor es zum Platzkonzert auf dem Rössliplatz überging. Mit Sonnenbrille und Instrument gerüstet, nahmen wir den Einzug zum Dorfschulhaus auf uns. Fällt ja bei diesem Wetter einiges leichter! Den Nachmittag verbrachten wir vor und in der Juma-Bar – dieses Jahr gesellten sich die Dorfguugger Knutu-Teret zu uns. Nach dem Auftritt in der Turnhalle erhaschten einige noch ein Wienerli, bevor es auf den Car für die Fahrt nach Winikon ging.

Das legendäre Schmudo-Fäscht erwartete uns mit zahlreichen Tee Zwätsche am Ausstenstand. Während die Dunkelheit und – nach diesem warmen Tag – auch die Kälte einbrachen, versammelten sich zahlreiche Guuggenmusigen und Fasnächtler vor der Dorfturnhalle zum Monsterkonzert. Anschliessend konnte – wer wollte – sich eine Portion Ghackets mit Hörnli holen oder sich den einen oder anderen Hirschen gönnen, bis unser Abendauftritt angesagt war. Nach diesem langen Tag meisterten wir den letzten Auftritt mit Bravour, dem Publikum gefiel es! Und wem das Fest gefiel, der blieb auch nach dem Auftritt noch ein Weilchen in Winikon.

Am Freitag gab es eine Premiere! Zum ersten Mal nahmen wir am Umzug in Reiden teil. Noch etwas unsicher, was uns dort erwarten mochte, suchten wir den Weg zum Startpunkt für den Umzug. Dort angekommen, genossen wir die Sonnenstrahlen und man organisierte sich, wohin die Jacke bei dieser Wärme während dem Umzug verstaut werden sollte. Der Kafiwagen als Jaggen-Ablagefläche hatten wir in diesem Jahr ja nicht dabei. Zahlreiche Menschen standen am Strassenrand und es machte richtig Spass durchs Dorf zu musizieren. Nachdem sich nach dem Umzug alle gestärkt hatten, durften wir auf der Schürch & Zimmerli Treppe ein Konzert gehen, bevor uns der Car weiter nach Triengen führte.

Wir waren wieder mal am Zunftball der Fröschezunft Triengen eingeladen und genossen zum Auftakt des Abends mit einem feinen 3-Gänger im Forum. Das Forum war „pumpenvoll“ und Gäste, die sich nicht zum Dinner angemeldet hatten, mussten sogar auf einen Sitzplatz warten. Diese waren aber schwer zu kriegen, denn mit Line-Dance und Unterhaltungsmusik wurde einiges geboten um den Abend im Saal zu geniessen. Nachdem unsere Bäuche das Nachtessen langsam aber sicher verdaut hatten, lösten wir uns von den Stühlen los und schwangen das Tanzbein auf der Tanzfläche oder in der Bar. Es folgte unser Auftritt im nach wie vor vollen Forumsaal. …und es war eine Freude! Denn das Publikum war diesmal nicht auf Kneipe eingestellt, sondern freute sich auch ab unserem „eigentlichen“ Repertoire. Das war eine neue und sehr erfreuliche Erfahrung – so kommen wir gerne wieder.

Nach 7-jähriger Absenz waren wir in diesem Jahr am Fasnachtssamstag wieder mal an der Städtlifasnacht in Sursee mit dabei. Und wir wurden nicht enttäuscht! Zuerst ging es aber in den Surseepark zum Ständli, wo wir bereits viele uns bekannte Gesichter antreffen durften. Den einen Auftritt hatten wir in der „neuen“ Migros (wobei heute nicht mehr ganz klar ist, welches der neue und welches der alte Teil ist) und den zweiten Auftritt bei strahlendem Sonnenschein vor dem Interdiscount. Da wir die letzte Guuggenmusig waren, beendeten wir den Auftritt erst kurz vor 16 Uhr. Wer also nun noch dringend etwas in der Apotheke holen musste oder irgendwelchen Nachschub brauchte, musste sich beeilen. Nach dem Surseepark gings dann direkt ins Städtli. Es war ein vorsichtiges Beschnuppern, denn jeder musste sich zuerst wieder orientieren wie das dort so abläuft. Aber grundsätzlich kennt man es vom Chlausmärt, daher sind gewisse Orientierungspunkte bekannt, wie z.B. Wilder Mann. Um 17.20 Uhr hatten wir unseren ersten Auftritt beim Brunnen vor einem pumpenvollen Städtli – herrlich! Sursee hat uns definitiv gefehlt und es war schön, wieder mal zurück zu sein. Anschliessend ging es zum Einstehen fürs Monstercorso – zurück zum Ausgangspunkt, dem Wilden Mann. Der Tambi und einige Mitglieder hatten ihre blinkenden Ballons gezückt und unser Marsch durchs Städtli wurde so in der Dunkelheit erhellt und bestaunt. Nach einer Stärkung auf dem Märtplatz gings dann direkt weiter zum Auftritt beim El Mosquito. Das war noch die Ruhe vor dem Sturm! Denn anschliessend hatten wir endlich Zeit, die Instrumente für ein Weilchen im Hänger ruhen zu lassen… Unser nächster Auftritt war erst um Mitternacht angekündigt. Zeit, welche einige nutzten, um die kaltgestellten Schnäpse nicht warm werden zu lassen… So wurde der letzte Auftritt auf der Kirchentreppe teilweise sehr „munter“ angetreten. Der Tambi schien guter Laune zu sein und wollte dem Auftritt kein Ende setzen. Ausgepustet brauchten wir nun noch eine Stärkung, bevor es um 2 Uhr mit dem Car in Richtung Triengen ging. Das hiess aber noch lange nicht, dass der Weg nach Hause ging, sondern man erwies sich noch die Ehre, „kurz“ bei den Chommerouer Ratteschwänz im Forum vorbei zu schauen.

Im 2-Jahres-Rhythmus nehmen wir am Umzug in Schlierbach teil und in diesem Jahr war es wieder soweit. Gwundrig, wie viel Wind uns in diesem Jahr um die Ohren blasen würde, fuhren wir mit dem Car hinauf ins schöne Schlierbach. Der Wind, der war da. Das bemerkten wir bereits beim Ausladen der Instrumente. Wie gewohnt stellten wir uns bei der Chäsi für den Umzug ein. Wie stark der Wind tatsächlich war, bemerkten wir – genauer gesagt unsere Paukenspieler und die Fahnenträgerin – schon sehr früh. Die Herausforderung lag darin, einerseits die Pauke zu halten, andererseits auch alle persönlichen Untensilien wie z.B. ein Chäppi zu sichern. Das gelang nicht allen… und man machte sich auf zur „Chäppi-Einfang“ Mission. Gelungen! Die Fahnenträgerin musste nach einem harten Kampf auch einsehen, dass es besser war, die Fahne an diesem Tag nicht im Wind wehen zu lassen – Widerstand zwecklos! Endlich im Dorf angekommen, überraschten uns die vielen Leute am Strassenrand und der vorhergehende Kampf hatte sich gelohnt. Auch deshalb, weil nach der Umzugsroute – auf dem Weg zurück zur Turnhalle – noch ein Apéro entlang der Strecke auf uns wartete. Zurück bei der Turnhalle angekommen, spielten wir zwei Lieder am Monsterkonzert. Ein Lied wie gewohnt und beim zweiten Lied gesellten sich die Diebetormtöibeler Sursee zu uns auf die Bühne. 100 Personen und 1 Lied: Natrual von Imagine Dragons. Hühnerhaut pur! Da hätte man selbst Zuschauer sein wollen! Dank den zahlreichen Videos konnten wir den Auftritt im Anschluss selbst noch anschauen. Eine echt coole Aktion, danke den Töibeler für diese Initiative! Als Schlussbouquet in Schlierbach durften wir noch in der Halle spielen, bevor es mit dem Car weiter nach Oberkirch ging.

Das Guggair wartete einmal mehr auf uns. Immer noch ungewohnt mit den neuen Hallen, aber langsam finden wir uns mehr oder weniger zurecht. Treppe rauf, Treppe runter… irgendwo schliesst sich der Kreis und man steht wieder am Anfang. So fanden wir nach dem Monsterkonzert auch die Guuggenverpflegung und kamen in den Genuss von einem feinen Znacht – Oberkirch gilt diesbezüglich als Highlight in der Fasnachtswoche. Wie in diesem Jahr schon öfter angetroffen, gab es auch in Oberkirch einen Shötli-Contest. Aber da überliessen wir den Vorrang den Chommerouern und anderen Guuggenmusigen, wir hatten ja schliesslich immer noch unsere Trophäe vom aBARtig, die es zu leeren galt. Daher für einmal alles ruhig an der Shot-Bar – dafür traf man unsere Leute in der Kaffeehalle, wo wir später auch unseren Auftritt hatten. Später, das hiess um Mitternacht. Zum Glück waren noch ein paar wenige Leute in den vordersten Reihen, damit wir nicht vor leeren Rängen spielen mussten. Aber gerockt haben wir das Ding sowieso! Nach dem Auftritt suchte man sich nochmals den Weg durch die Lokalitäten, bevor der Car zurück nach Triengen fuhr. Naja, in Triengen waren schlussendlich nicht mehr viele angelangt, denn man zweigte noch ab in Richtung Schlierbach ins Rammlerstöbli… Am Montag war schliesslich für einmal Ausschlafen angesagt.

Am Montagnachmittag trafen wir uns fürs Ständli im Altersheim in Triengen. Die Bude war richtig voll! Und wird durften ein, zwei Lieder mehr spielen als sonst – das sorgte für eine heitere Stimmung bei den Bewohnern, den Besuchern und auch bei uns. Einen feinen Schinkengipfel oder einen Berliner mit einem Getränk gabs zum Zvieri. Das lud ein, ein paar Momente dort zu Verweilen, bevor es in Richtung Pub zum Schminken ging. Im bzw. vor dem Pub wurde dann noch die letzten Sonnenstrahlen der Fasnachtswoche genossen.

Am Abend stand der Schränzerball in Pfaffnau auf dem Programm. Bereits um 21 Uhr war unser Auftritt angekündigt – auf einer Bühne, welche mehr breit als hoch war. Aber nach bald einwöchiger Tournee auf den verschiedensten Bühnen dieser Fasnachtswelt, waren wir gute aufeinander abgestimmt und wussten mittlerweile wie mit den diversesten Bühnentypen umzugehen war. Auch wenn 21 Uhr als Spielzeit nicht die Motivation pur ist, es lief einmal mehr! Doch danach die grosse Frage: was macht man mit der Zeit von 21.30 bis 02 Uhr? Ganz klar: Hirschen jagen! Flying Hirsch wurden en masse vernichtet – wie die Blächschränzer anschliessend die Abfallberge vernichtet haben, das sei ihnen überlassen. Hoffentlich hatten sie eine grosse Schaufel zur Hand…

Und nun war er da, der Umzug und die Uslompete am Güdiszischtig. Wir trauten unseren Augen kaum, als der Regen um die Mittagszeit in Triengen vom Himmel fiel. Das war doch viel zu früh nach einer solch herrlichen und sonnigen Fasnachtswoche! Aber es blieb uns nichts anderes übrig, als den Regenponcho – welcher gefühlt über die letzten 10 Jahre im Guuggichistli drin war – nun auszupacken und überzuziehen, in der Hoffnung, dass er noch dicht war. Kein schönes Bild, aber halt zweckmässig, um den Rest des Tages einigermassen trocken zu verbringen. Trotz schlechtem Wetter versammelten sich zahlreiche Fasnächtler am Strassenrand. Da wir vorne ab waren, hatten wir sogar noch die Möglichkeit, im Anschluss den Rest des Umzugs anzuschauen. Mittlerweile hörte es sogar auf zu regnen und wir konnten den Auftritt am Monster und anschliessend bei den Chacheler im Trockenen durchziehen. Beim Chluri-Verbrennen kam uns der frühe Auftritt entgegen, so konnten wir die Instrumente versorgen, bevor der grosse Regen wieder losging. So verbrachten wir die anschliessende Zeit eher drinnen im Trockenen als draussen in der Nässe. Um 22 Uhr sollte es dann tatsächlich soweit sein und unser letzte Auftritt der diesjährigen Fasnacht stand auf dem Programm. Es ist immer wieder ein sentimentaler Zeitpunkt und man fragt sich, obs das nun tatsächlich gewesen ist? Wo blieb die Zeit? Ist die Woche tatsächlich schon durch? Ja, es ist definitiv der Zeitpunkt um sich einzugestehen, dass diese eine Woche – entflohen aus dem Alltag – tatsächlich am Ende angelangt ist. Grund genug, um nochmals alles zu geben: mit der letzten Puste ins Guuggi blasen, die bereits aufgerissenen Lippen definitiv zum Schränzen bringen und aufs Schlagwerk „was gesch – was hesch“ einzuschlagen. So läuft das. Und wer dann nicht mehr kann, der hat alles richtig gemacht. Obwohl… ganz sein lassen konnten wir es dann doch nicht und gaben anschliessend vor dem Forum noch eine spontane Zugabe. Aber nun war definitiv Schluss. Instrumente versorgen – und halt! Da war ja noch die Wodka-Flasche vom aBARtig. Nun war der Zeitpunkt da, um diese beim Hänger würdig zu leeren und gemeinsam auf eine unvergessliche Fasnacht 2020 anzustossen. Amicorum Spectaculum – ein wahrhafter Schauplatz der Freunde den wir in diesem Jahr geniessen durften – DANKE!

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